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28.02.2024

Schroll: "Niemand soll zwischen einer warmen Mahlzeit und einer geheizten Wohnung wählen müssen!"

 - © Abgeordneter zum Nationalrat Alois Schroll und GGR Jutta Thomasberger aus dem Bezirk Scheibbs

Laut einer Befragung der Statistik Austria (Anm.: mit Datenstand 5.12.2023) können es sich 11,3 Prozent der niederösterreichischen Haushalte nicht mehr leisten, ihr Haus bzw. ihre Wohnung angemessen warm zu halten. „Das wären auf den Bezirk Melk umgelegt mehr als 3.600 der 31.992 Haushalte“, macht SPÖ-Nationalrat Alois Schroll, Energiesprecher im Parlament, klar: „In einem der reichsten Länder der Welt darf keine Melkerin und kein Melker vor die Entscheidung gestellt werden, zwischen einer warmen Mahlzeit am Tag oder einem geheizten Dach über dem Kopf wählen zu müssen.“

 

Die befragten Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher aus der Statistik Austria-Umfrage können sich zu einem großen Anteil von 44 Prozent auch die Energie für Heizen, Warmwasser, Kochen, Kühlung, Licht oder für Haushaltsgeräte nur noch leisten, weil sie den Verbrauch verringert haben. Angewendet auf den Bezirk Melk, würde das bedeuten, dass rund 14.000 der 31.992 Haushalte dementsprechend nur mehr gerade noch so über die Runden kommen – durch weniger geheizte Räume, weniger warme Duschen oder die Zubereitung von weniger warmen Mahlzeiten, berichtet Schroll von vielen Gesprächen in den vergangenen Tagen: „Die Menschen können sich – auch aufgrund der gestiegenen Lebensmittelpreise, Wohnkosten, etc. – das Leben immer weniger leisten. Das müssen wir als Warnsignal sehen und gerade in der kalten Jahreszeit dafür sorgen, dass kein Kinderzimmer ungeheizt bleibt.“

 

Auch die schwarz-blaue Landesregierung in Niederösterreich lasse die Energiekrise einfach „durchrauschen“, stellt Schroll klar: „Sie brüstete sich noch Ende Jänner mit dem Ausbau Erneuerbarer Energie – gleichzeitig sind die Förderungen für einen nachhaltigen Heizungstausch rekordverdächtig niedrig.“ Der Bund fördert 50 Prozent der Gesamtkosten, in Wien erhält man zusätzlich 35 Prozent zusätzlich, im Burgenland 30 Prozent, in Kärnten 35 Prozent. Selbst das schwarz-blaue Salzburg fördert mit 4.000 bis 8.000 Euro. Niederösterreich fördert lediglich die Kreditrückzahlung mit vier Prozent. „Das heißt, wenn jemand den restlichen Betrag von seinem Sparkonto aus finanziert, bekommt er null Förderung“, hält Schroll fest.

Im Gegensatz dazu gönne sich die EVN, die sich mehrheitlich in Landesbesitz befindet, einen Extra-Vorstandsposten: „Gerade Energieversorger, die sich mehrheitlich in Landesbesitz befinden, haben hier einen besonderen Auftrag. Nicht die Vermehrung von Spitzenpositionen – dotiert mit einer 600.000 Euro-Gage – darf hier im Vordergrund des Handelns stehen, sondern die Absicherung der Menschen in diesem Land, damit auch der Melkerinnen und Melker“, spielt Schroll auf den erst kürzlich neu geschaffenen dritten Vorstandsposten beim Landesversorger EVN an: „Die Energiekosten sind ein wesentlicher Preistreiber und die überhöhten Preise für Energie führen dazu, dass Energiekonzerne massive Übergewinne einfahren. Die Gewinne von Unternehmen, die Energie liefern und verkaufen, sprudeln. Allein die EVN hat für das Wirtschaftsjahr 2022/23 eine Verdoppelung ihres Gewinnes auf über eine halbe Milliarde Euro vermeldet.“

 

Gemeinsam mit dem Landesparteivorsitzenden der SPÖ NÖ, Kontroll-Landesrat Sven Hergovich, verlangt Alois Schroll abschließend: „Energiearmut muss endlich der Vergangenheit angehören. Schwarz-Blau auf Landesebene und Schwarz-Grün auf Bundesebene sind gefordert dafür zu sorgen, dass die Grundversorgung gesichert und für jeden leistbar ist. Die Gewinne müssen den Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern zugutekommen. Sie waren es auch, die unfreiwillig durch die extreme Preissteigerung, dazu beitragen mussten.“